Einleitung

Modellmethode

Modellbildungsprozess

Unterrichtsinhalt

Simulationsumgebungen

Modellrepräsentationen

Fazit

Literatur

 

zurück

Modellbildung - eine didaktische Herausforderung

Joachim Wedekind


 
1. Einleitung

Wenn wir uns im folgenden damit befassen, inwieweit Modellierungssoftware ein geeignetes Werkzeug bei der Modellbildung im Unterricht sein kann, steht dahinter eine pädagogische Prämisse: Es soll fachbezogenes und fachübergreifendes Wissen über Modelle vermittelt werden sowie über die Modellbildung als ein Prozess zur Gewinnung bzw. Vermittlung von Erkenntnissen.

Die Modellmethode ist eine Form wissenschaftlicher Praxis, die sich gleichberechtigt neben der wissenschaftlichen Beobachtung und Beschreibung sowie dem Experiment am Objekt etabliert hat. Die zentrale Bedeutung von Modellen für die Erkenntnisgewinnung ist unumstritten. Neben einer umfangreichen Literatur zu methodischen Problemen der Modellbildung und Modellanwendung (vgl. etwa Bossel, 1987) wurde von Stachowiak (1973) der Entwurf einer "allgemeinen Modelltheorie" vorgelegt, in der er den Modellbegriff einer erkenntnistheoretischen Analyse unterzieht und ihn zum Handeln der Modellgestalter und Modellbenutzer in Beziehung setzt.

Mediendidaktische Relevanz besitzt zudem der der Kognitionswissenschaft entstammende Begriff des mentalen Modells, kann doch Unterricht als der Versuch gesehen werden, die Lernenden von ihren mentalen Modellen zu konzeptionellen Modellen zu führen. Als mentale Modelle verstehen wir hierbei die Alltagsvorstellungen von einem Sachverhalt (vgl. Dörr, Seel & Strittmatter, 1986). Unter konzeptionellen Modellen verstehen wir dagegen konsistente, richtige und vollständige Repräsentationen des Sachverhalts gemäß dem jeweiligen Wissensstand (vgl. Norman, 1983).  


© 1997 DIFF Updated: Mai, 1997